Helen Keller

amerikanische Schriftstellerin und Sozialreformerin; langjähr. Inspektorin der Blinden- und Taubstummeninstitute der USA; erster tauber und blinder Mensch der Welt mit einer abgeschlossenen Hochschulbildung; Veröffentl. u. a.: "Die Welt, in der ich lebe", "Aus dem Dunkel heraus"; bedeutende Schriften über Blindenerziehung; zahlr. Vortragsreisen

* 27. Juni 1880 Tuscumbia/AL

† 1. Juni 1968 Westport/CT

Wirken

Helen Adams Keller wurde am 27. Juni 1880 in Tuscumbia, Alabama (USA) als Tochter eines Offiziers geboren. Im Alter von 19 Monaten verlor sie infolge einer Gehirnhautentzündung das Augenlicht und das Gehör. Das taubstumme und blinde Kind wurde von seinem achten Jahre von der selbst halbblinden Anne Sullivan unterrichtet, die mit aufopfernder Hingabe und Geduld es erreichte, daß ihr Zögling vermittelst des Tastsinnes sprechen und in Blindenschrift lesen lernte. Was nicht in Blindenschrift vorhanden war, las Miss Sullivan ihrem Zögling so vor, daß sie den Text in deren Hand buchstabierte. Das Kind lernte auf diese Art Geschichte, Französisch, Latein und Deutsch und befaßte sich mit der entsprechenden Literatur. 1896 war sie soweit, daß sie in ein Mädchengymnasium eintreten konnte. In den Unterrichtsstunden saß Miss Sullivan neben ihr und vermittelte den Vortrag des Lehrers durch Fingeralphabet. Größte Schwierigkeiten bereitete die Mathematik. Geometrischen Figuren mußten aus Draht ...